Unsere Augen sind hochkomplex und wertvoll. Aber auch sensibel und verletzlich. Besonders bei der Bildschirmarbeit ist deshalb Vorsicht geboten. Fünf Minuten zu investieren, um den eigenen Arbeitsplatz unter die Lupe zu nehmen, lohnt sich. Denn sind Bildschirmhelligkeit und Büroleuchte gut eingestellt, können gesundheitliche Begleiterscheinungen müder Augen vermieden werden.
Brennende oder gerötete Augen, Müdigkeit und Kopfschmerzen – das sind häufige Symptome, unter welchen Beschäftigte an Bildschirmarbeitsplätzen leiden. Zurückzuführen sind sie auf die Überanstrengung der Augen, zum Beispiel durch schlechte Lichtverhältnisse. In der Hektik des Büroalltags vergisst man gerne, dass eine kurze Pause, ein Blick aus dem Fenster die Augen entlasten und Wunder bewirken können.
Bei der Büroplanung und beim Einrichten des eigenen Büroarbeitsplatzes sollten die Bedürfnisse der Augen berücksichtigt werden. Hier finden Sie eine Sammlung hilfreicher Tipps, um die Ursachen müder Augen zu bekämpfen:
Unsere Pupille funktioniert wie die Blende beim Fotoapparat. Bei wenig Licht weitet sie sich aus, damit mehr Licht ins Auge dringt. Bei viel Licht verkleinert sie sich. Der Lichtbedarf ist individuell und verändert sich mit dem Alter. Ab ca. 45 benötigt man mehr Licht als noch in jungen Jahren.
In altersgemischten Büros kann dies zu Konflikten führen. Für die einen ist es zu hell, für die anderen zu dunkel. Individuell einstellbare Büroleuchten pro Arbeitsplatz können hier Abhilfe schaffen. Zusätzlich kann man die Bildschirmhelligkeit manuell am Computer anpassen.
Bei der Büroeinrichtung gilt es zu beachten, dass die nahe Umgebung maximal dreimal heller oder dunkler sein sollte als der Bildschirm. So sind beispielsweise strahlend weisse Tische meist zu hell für einen Computerarbeitsplatz, während schwarze zu dunkel sind. Auch spiegelnde Oberflächen sind zu vermeiden, da sie zu unangenehmen Blendungen führen.
Bei der weiteren Umgebung liegt das Kontrastverhältnis bei 1:10. Das heisst, blickt man vom Bildschirm auf und schaut in den Raum oder aus dem Fenster, sollte diese Umgebung nicht zehnmal heller sein als der Bildschirm. Zu krasse Helligkeitsunterschiede sind eine grosse Belastung für unsere Fotoblende – die Pupille. Die weissen, senkrechten Vorhanglamellen, die man häufig in Büros antrifft, sind daher nur bedingt für Computerarbeitsplätze geeignet. Denn bei sehr starkem Lichteinfall von aussen, strahlen sie zu stark.
Blickt man vom Bildschirm auf und schaut aus dem Fenster, kommt die zweite wichtige Funktion des Auges zum Zuge: die Fokussierung. Diese gelingt dank der Linse, die hinter der Pupille liegt. Auch hier spielt das Alter eine Rolle, denn die Elastizität der Linse nimmt mit dem Alter ab. Je älter wir werden, desto schwerer fällt uns das Fokussieren. Auch Träger von Gleitsichtbrillen kennen das Problem. Da sich der Nahsichtbereich am unteren Rand der Brille befindet, müssen sie beim Arbeiten am Computer den Kopf nach hinten neigen, um besser zu sehen. Nacken-, Rücken-, Kopfschmerzen und Verspannungen können die Folge sein.
Hilfe bieten speziell für den Computerarbeitsplatz gefertigte Brillen, bei denen der Nahsichtbereich erweitert ist. Diese kann ein Optiker auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen.
Auch die richtige Einstellung des Bildschirms hat einen Einfluss auf die Gesundheit und unsere Nacken- und Rückenmuskulatur. Was viele nicht wissen: Die natürliche Blickrichtung ist nicht geradeaus, das heisst, auf Augenhöhe horizontal gerichtet, sondern leicht nach unten geneigt. In dieser Haltung sind die Nackenmuskeln wesentlich weniger belastet und sind entspannter, als wenn man geradeaus oder nach oben blickt. Mit leicht gesenktem Blick beugt man Nacken- und Schulterverspannungen sowie Kopfschmerzen vor.
Ein Blick auf den eigenen Bildschirm verrät sofort, ob sich dieser in der richtigen Position befindet: Rund eine Armlänge vom Kopf entfernt sollte er sein. Wobei der obere Rand des Bildschirms eine Handbreit unterhalb der Augen liegen soll.